Erfolgreiche Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit Foray® ES

Gefahrenpotential Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner hat in den letzten Jahren in Deutschland einen großen Bekanntheitsgrad erlangt. Mit seinem erhöhten Aufkommen, bedarf es zunehemnder Aufklärungs- und Schutzmaßnahmen gegenüber der Öffentlichkeit, denn ein nicht behandelter Befall kann ggfs. langjährige gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben.

Auswirkungen auf den Forst

Ein einmaliger Befall durch die Larven des Eichenprozzessionsspinners hat im Regelfall noch keine langrfristigen, negativen Folgen auf vitale Eichenbestände, aber ein mehrmaliger starker Befall macht die Eichen anfällig gegenüber sekundär Schädlingen wie z.B. dem Eichenprachtkäfer, Eichenmehltau oder dem Schwammspinner. Generell kann man sagen, je besser die Vitalität der Baumbestände ist, desto besser können Sie einem Befall von Forstschädlingen wie dem Eichenprozessionsspinner standhalten.

Gefährdungspotential für Menschen

Die Brennhaare der älteren Larven stellen für Mensch und Tier eine gesundheitliche Gefährdung dar.

Aufgrund der pseudo-allergischen Eigenschaften der Larvenhärchen kann es bei Hautkontakt zu Hautirritationen, Augenreizungen, Fieber, Schwindel und in Einzelfällen sogar zu allergischen Schocks kommen.
Das Einatmen der feinen Härchen kann zu Atembeschwerden wie Bronchitis und Asthma führen.

Bisher gibt es noch keine Medikamente gegen die Reaktion auf das Thaumetopoein, lediglich die Symptome können gelindert werden (etwa mit Antihistaminika und kortisonhaltigen Salben).

Die sogenannten Brennhaare werden ab dem 3. Larvenstadium ausgebildet. Die Härchen sind innen hohl und enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein. Im weiteren Entwicklungsverlauf der Raupen steigt die Anzahl und Länge der Brennhaare an. Besonders viele Haare werden während der Fraßzeit im Mai und Juni abgegeben. Mit dem Wind werden die Härchen dann in die Umgebung verteilt und reichern sich am Boden an. Menschen kommen so z.B. bei einem Waldspaziergang, wenn Sie sich in der Nähe von befallenen Bäumen aufhalten, mit den Brennhaaren in Berührung.

Achtung: Die Brennhaare bleiben lange Zeit giftig und können sogar noch Jahre nach einem Befall Reaktionen beim Menschen verursachen. 

Tipp: Weitere interessante Details und mehr zur Auswirkung und Lebensweise des Eichenprozessionsspinners finden Sie u.a. auch im NDR-Ratgeber Beitrag "Eichenprozessionsspinner: Gefährliche Raupe, Visite, NDR"(https://www.youtube.com/watch?v=eNB3KvmQ2IM&t=168s)

Biologie

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein heimischer, grauer Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von 25 bis 30 mm, welcher vorranigig Eichen besiedelt. Man findet ihn in Eichen-Hainbuchenwäldern und Eichen-Kiefernwäldern. (Bei Nahrungsmangel befälllt er ggfs. auch andere Laubbaumarten)

Die adulten Falter schwärmen von Ende Juli bis Anfang September in den Nachstunden aus. Dabei legt ein Weibchen durchschnittlich 150 Eier.  Ab Anfang April schlüpfen die Eiräupchen. Die stark behaarten Tiere sind anfangs gelblich-braun, später wechseln sie  in eine bläulich-schwarze Färbung.  Ab dem 3. Larvenstadium werden die Brennhaare ausgebildet und dann ab dem 5. Larvenstadium Gespinstnester am Stamm und in Astgabelungen angelegt. Ab Mitte Juni beginnt dann die Verpuppung, die ca. 3 - 6 Wochen dauern kann. Sogar nach dem Falterschlupf bleiben die Gespinstnester mit Häutungsresten und somit auch Brennhaaren erhalten.

Mit den klimatischen Veränderungen innerhalb der letzten Jahrzehnte drang der Eichenprozessionsspinner aus seiner ursprünglichen Heimat, der wärmeren Regionen Mitteleuropas, auch in die nördlicheren Regionen wie u.a. nach Deutschland vor. Besonders betroffene Regionen in Deutschland sind Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Vorsichtsmaßnahmen

Befallene Orte sollten gemieden werden, falls Sie zufällig auf ein Gespinst des Eichenprozessionsspinners stoßen, sollten Sie es auf keinen Fall berühren und Sie sollten so schnell wie möglich Ihre Kleidung waschen. Bei Auftreten von starken Ausschläge oder andere ernste Symptomen ist ein Arzt zu konsultieren.

Ein Befall im öffentlichen Grün sollte dem dafür zuständigen Ordnungsamt bzw. dem Grünflächenamt gemeldet werden. Bei einem Befall auf Privatgrundstücken ist der Flächeneigentümer oder Nutzer für die Organisation von Abwehrmaßnahmen zuständig.

Wichtig: Nester nicht mit einem Wasserstrahl entfernen, oder abflämmen, da sich die Brennhaare durch die Verwirbelung stark verbreiten!
Die befallenen Areale sind zu sperren, die Entfernung der Raupennester sollte nur von Fachleuten durchgeführt werden, für diese Arbeiten muss ein vollständig abgeschlossener Schutzanzug und ein Atemschutz getragen werden.

Professionelle Bekämpfungsmaßnahmen

Eine rechtzeitige Bekämpfungsmaßnahme ist entscheidend, denn gesundheitliche Beeinträchtigungen können während des gesamten Jahres entstehen.

Foray® ES bietet hierfür eine biologische und effektive Lösung:

  • wirkungsstark und selektiv wirksam
  • besonders nützlingsschonend und nicht bienengefährlich
  • keine chemischen Rückstände
  • sehr gute Pflanzenveträglichkeit
  • Sicherheit für Sie als Anwender und Schutz der Umwelt

Anwendung von Foray® ES

Zielorganismus:
Freifressende Schmetterlingsraupen (ausser Noctuidae)
z.B. Eichenprozessionsspinner (Lepidoptera: Thaumetopoea processionea)


Entwicklungsstadium:
Larve (erstes und zweites Larvenstadium)


Anwendungsziel:
Gesundheitsschutz

Anwendungsbereich

Außenanwendung:
an befallenen Eichenbäumen auf Flächen für die Allgemeinheit (z.B. öffentliche Parks und Gärten, Grünanlagen in öffentlich zugänglichen Gebäuden, öffentlich zugängliche Sportplätze einschließlich Golfplätze, Schul- und Kindergartengelände, Spielplätze, Friedhöfe sowie Flächen in der Nähe von Einrichtungen des Gesundheitswesens) und private Grundstücke mit hoher Eichenpopulation, an befallenen Eichenbäumen in öffentlichen Straßen und Alleen, an Waldrändern in der Nähe von Siedlungen oder von Flächen für die All­gemeinheit (z.B. öffentliche Parks und Gärten, Grünanlagen in öffentlich zugänglichen Gebäuden, öffentlich zugängliche Sportplätze einschließlich Golfplätze, Schul- und Kindergarten- gelände, Spielplätze, Friedhöfe sowie Flächen in der Nähe von Einrichtungen des Gesundheitswesens)

Anwendungsmethode:


1. Sprühen vom Boden aus oder von einer Hebebühne
Anwendungstechnik:
Die Anwendung erfolgt vom Boden aus oder von einer Hebebühne auf Baumkronenhöhe der zu behandelnden Bäume mit handgeführten Pump­sprühgeräten (mit Motor oder manuell, z.B. auf dem Rücken getragenes Sprühgerät).

2. Sprühen
Applikationstechnik: Applikation durch Fahrzeug geführte Sprühgeräte (z.B. Sprühkanonen)

3. Sprühen aus der Luft (im Zeitraum von April bis Juni)
Aufwandmenge: 3 l/ha in 600 l Wasser/ha bzw. mind. 35 l Wasser/ha bei Sprü­hen aus der Luft

Zur Beachtung:
Minierende und Gespinst bildende Raupen müssen vor dem Eindringen in die Pflanze bzw. vor dem Anlegen der Gespinste bekämpft werden. Grundsätzlich sollte die Behandlung schon die Jungraupen erfassen, weil mit zunehmender Raupengröße die Fraßtätigkeit und damit die Empfindlichkeit abnimmt. Nie­derschläge kurz nach der Spritzung sind ungünstig. Nach der Ausbringung sollten die Temperaturen an mehreren Tagen mindestens 15 °C betragen.
Die Anwendung des Mittels auf derselben Fläche darf nur 2 Mal innerhalb eines Jahres erfolgen.

Ansetzen der Spritzbrühe:
Foray ES auslitern und bei laufendem Rührwerk der wassergefüllten Sprit­ze zugeben.
Ausbringungstechnik: Spritzbrühen sollten grundsätzlich nicht länger als 12 Stunden stehen bleiben. Die Brühemenge so bemessen, dass eine gute Benetzung der Blattober- und Blattunterseite gewährleistet ist.

Wasseraufwandmenge:
Sprühanwendungen mittels Bodengeräten
und von Hebebühnen aus: 3 l /ha in 600 l Wasser/ha
Anwendungen mit Luftfahrzeugen: 3 l /ha in mind. 35 l Wasser/ha

Mischbarkeit:
Foray ES ist mit den meisten Fungiziden und Blattdüngern gut mischbar, darf aber nicht mit alkalischen Mitteln wie Magnesium-Düngern gemischt werden. Mischungen mit Kupfer-Fungiziden bis zu einer Aufwandmenge von 1 kg/ha beeinträchtigen die Wirkung nicht. Bei Tankmischungen grundsätzlich die Gebrauchsanleitung der betroffenen Produkte beachten.

Reinigung
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20% des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten  mit
einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen.

geschlossen

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Anwendungsbestimmungen

Anweisungen für die Verwendung

1. Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt ist die Gebrauchs­anleitung einzuhalten.
2. Bei der Auswahl der Anwendungstechnik (Handgeführte versus fahrzeug­geführte Sprühgeräte und Luftausbringung) ist immer zu berücksichti­gen, dass fahrzeuggeführte Sprühgeräte und Luftausbringung zu einer si­gnifikant höheren Abdrift führen als handgeführte Sprühgeräte, was zu einer höheren Kontamination in der umgebenden Umwelt führt. Auf der anderen Seite führt Sprühen mit einem handgeführten Gerät zu einer si­gnifikant höheren Exposition des Arbeiters als Sprühen mit einem fahr­zeuggeführten Gerät oder Luftausbringung. Die Auswahl der geeigneten Anwendungstechnik soll deshalb immer auf Basis einer Abwägung der vorhergenannten Aspekte beruhen.
3. Vor jeder Bekämpfungsmaßnahme, ist eine Risiko-Nutzen-Abwägung durchzuführen und zu prüfen, ob der Einsatz Biozid-freier Alternativen (z.B. mechanische Entfernung der Raupen und Nester, zeitweises Absper­ren der betroffenen Areale) sinnvoll ist.
4. Eine Anwendung darf nur zur Behandlung von starkem Befall in häufig von Menschen frequentierten Bereichen (z.B. Wohngebiete, Einkaufs- oder Naherholungseinrichtungen, öffentliche Parks und Gärten, Schulen, Kindergärten, Friedhöfen, Gesundheitseinrichtungen etc.) erfolgen, sofern keine Alternativmaß- nahmen (siehe vorhergehenden Punkt) anwendbar sind.
5. Eine vorsorgliche Ausbringung von Foray ES ohne einen zuvor festgestell­ten Befall anhand von Monitoringdaten ist nicht zulässig.
6. Foray ES ist erst nach dem Schlupf der Raupen aus den Eipaketen, jedoch nur bei Raupen des ersten oder zweiten Larvenstadiums anzuwenden.
7. Die Anwendung von Foray ES darf nur einmal jährlich am gleichen Stand­ort erfolgen.
8. Um eine möglichst zielgerichtete Anwendung von Foray ES zu gewährleis­ten, hat die für die Anwendung zuständige Person zu gewährleisten, dass das mit der Durchführung beauftragte Personal
a. über Kenntnisse des Ziel-Organismus und seiner Lebensweise verfügt.
b. mit der Handhabung der erforderlichen Gerätschaften für die Ausbrin­gung vertraut ist.
c. über Kenntnisse zur richtigen Dosierung von Foray ES verfügt.
9. Um Abdrift von Foray ES in angrenzende Nicht-Zielflächen (insbesonde­re Oberflächengewässer und naturschutzrechtlich geschützte Gebiete) zu minimieren, ist bei der Anwendung ein größtmöglicher Sicherheitsab­stand (bestenfalls bis zu 25 m) zu Nicht-Zielflächen einzuhalten. Zudem ist die Verwendung von geeigneten und betriebssicheren Geräten erfor­derlich. Die für die geeignet und korrekt kalibriert sind. Darüber hinaus ist auf eine möglichst geringe Abdrift –anwendungs- wie technikbedingt - zu achten, um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten und den Eintrag des Produktes in Nicht- Zielflächen zu vermeiden.
10. Foray ES ist auf das Blattwerk von Bäumen auszubringen, die Behandlung anderer Teile von Bäumen (wie z.B. von Baumstämmen) ist nicht zielfüh­rend und daher zu vermeiden.
11. Die Justierung von Gerätschaften (Düsen, Betriebsdruck, Sprühvolumen, Tropfengröße etc.) zur Ausbringung ist so zu wählen, dass die Ausbrin­gung von Foray ES direkt in die Baumkrone erfolgt.
12. Auf eine ausreichende Benetzung der Blätter ist zu achten.
13. Foray ES darf nur bei günstigen äußeren Bedingungen angewendet werden:
a. Die Lufttemperatur am Tage sollte mindestens 15°C betragen, um die notwendige Fraßaktivität der Raupen zu gewährleisten.
b. Die zu behandelnden Bäume sollten einen Belaubungsgrad von mindes­tens 60-70% aufweisen, um eine ausreichend große Menge an Träger­material für Foray ES sicherzustellen.
c. Um Abwaschung vom Blattwerk zu vermeiden, darf Foray ES nur dann ausgebracht werden, wenn innerhalb von zwölf Stunden nach der An­wendung kein Niederschlag zu erwarten ist.
d. Die Ausbringung von Foray ES bei konstanten Windgeschwindigkeiten von mehr als 5 m/s ist zu vermeiden.
e. Die Behandlung sollte morgens oder abends bei trockenen Wetterbedin­gungen durchgeführt werden, um die Penetration der aktiven Substanz in das Blatt zu ermöglichen. Eine Behandlung während der Mittagsson­ne ist zu vermeiden. Eine Anwendung bei Bewölkung ist vorzuziehen.
14. Die Anwendung ist nachvollziehbar zu dokumentieren und für die Dau­er von 10 Jahren aufzubewahren. Es sind mindestens Ort und Datum der Ausbringung, sowie die eingesetzte Technik und die Anwendungsmenge des Produktes festzuhalten.
15. Die Ausbringung in naturschutzrechtlich geschützten Gebieten (Natu­ra 2000- oder Naturschutzgebiete) ist grundsätzlich zu vermeiden und darf nur in Übereinstimmung mit den gelten rechtlichen Bestimmungen erfolgen.
16. Alle Verschüttungen von Foray ES während des Anrührens und Abfüllens der Spritzbrühe müssen aufgefangen und in einer Weise entsorgt werden, die einen Eintrag in Nicht-Zielflächen (insbesondere Oberflächengewäs­ser) ausschließt.
Anwendung verantwortliche Person hat sicherzustel­len, dass die eingesetzten Gerätschaften für die vorgesehene Verwendung

Zur detaillierten Anwendung finden Sie hier weitere Informationen. 

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Unsere Auftragsannahme und Fachberatung helfen Ihnen gerne weiter.